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============================================================================== Interdisziplinaere Gesellschaft fuer Umweltmedizin e. V. IGUMED, Bergseestr. 57, 79713 Bad Saeckingen Tel. 07761 913490, FAX 913491, e-mail: igumed@gmx.de 9. Oktober 2002

FREIBURGER APPELL



Aus grosser Sorge um die Gesundheit unserer Mitmenschen wenden wir uns als niedergelassene Aerztinnen und Aerzte aller Fachrichtungen speziell der Umweltmedizin, an die Aerzteschaft, an Verantwortliche in Gesundheitswesen und Politik sowie an die Oeffentlichkeit. Wir beobachten in den letzten Jahren bei unseren Patientinnen und Patienten einen dramatischen Anstieg schwerer und chronischer Erkrankungen, insbesondere

· Lern-, Konzentrations- und Verhaltensstoerungen bei Kindern (z.B. Hyperaktivitaet) · Blutdruckentgleisungen, die medikamentoes immer schwerer zu beeinflussen sind · Herzrhythmusstoerungen · Herzinfarkte und Schlaganfaelle immer juengerer Menschen · hirndegenerative Erkrankungen (z.B. Morbus Alzheimer) und Epilepsie · Krebserkrankungen wie Leukaemie und Hirntumore

Wir beobachten ausserdem ein immer zahlreicheres Auftreten von unterschiedlichen, oft bei Patienten als psychosomatisch fehlgedeuteten Stoerungen wie

· Kopfschmerzen und Migraene · chronische Erschoepfung · innere Unruhe · Schlaflosigkeit und Tagesmuedigkeit · Ohrgeraeusche · Infektanfaelligkeit · Nerven- und Weichteilschmerzen, die mit u blichen Ursachen nicht erklaerlich sind um nur die auffaelligsten Symptome zu nennen.

Da uns Wohnumfeld und Gewohnheiten unserer Patienten in der Regel bekannt sind, sehen wir, speziell nach gezielter Befragung, immer haeufiger einen deutlichen zeitlichen und raeumlichen Zusammenhang zwischen dem Auftreten dieser Erkrankungen und dem Beginn einer Funkbelastung z.B. in Form einer

· Installation einer Mobilfunkanlage im naeheren Umkreis der Patienten · Intensiven Handynutzung · Anschaffung eines DECT „ Schnurlos -Telefons im eigenen Haus oder in der Nachbarschaft.

Wir koennen nicht mehr an ein rein zufaelliges Zusammentreffen glauben, denn:

· zu oft beobachten wir eine auffaellige Haeufung bestimmter Krankheiten in entsprechend funkbelasteten Gebieten oder Wohneinheiten, · zu oft bessert sich die Krankheit oder verschwinden monate- bis jahrelange Beschwerden in relativ kurzer Zeit nach Reduzierung oder Eliminierung einer Funkbelastung im Umfeld des Patienten · zu oft bestaetigen zudem baubiologische Messungen aussergewoehnlicher elektromagnetischer Funkintensitaeten vor Ort unsere Beobachtungen.

Aufgrund unserer taeglichen Erfahrungen halten wir die 1992 eingefuehrte und inzwischen flaechendeckende Mobilfunktechnologie und die seit 1995 kaeuflichen Schnurlostelefone nach DECT - Standard fuer einen der wesentlichen Ausloeser dieser fatalen Entwicklung! Diesen gepulsten Mikrowellen kann sich niemand mehr ganz entziehen. Sie verstaerken das Risiko bereits bestehender chemischer und physikalischer Umwelteinwirkungen, belasten zusaetzlich die Immunabwehr und koennen die bisher noch ausgleichenden Gegenregulationsmechanismen zum Erliegen bringen.
Gefaehrdet sind besonders Schwangere, Kinder, Heranwachsende, alte und kranke Menschen. Unsere therapeutischen Bemuehungen um die Wiederherstellung der Gesundheit bleiben immer haeufiger ohne Erfolg. Denn das ungehinderte Eindringen der Dauerstrahlung in Wohn- und Arbeitsbereiche, speziell in Kinder- und Schlafzimmer, die wir als aeusserst wichtige Orte der Entspannung, Regeneration und Heilung ansehen, verursacht pausenlosen Stress und verhindert eine grundlegende Erholung des Kranken.

Angesichts dieser beunruhigenden Entwicklung sehen wir uns verpflichtet, unsere Beobachtungen der Oeffentlichkeit mitzuteilen, insbesondere nachdem wir hoerten, dass deutsche Gerichte eine Gefaehrdung durch Mobilfunk als "rein hypothetisch" betrachten (siehe Urteile des Bundesverfassungsgerichts Karlsruhe und des Verwaltungsgerichtshofs Mannheim vom Fruehjahr 2002).

Was wir in unserem Praxisalltag erleben ist alles andere als hypothetisch! Wir sehen die steigende Anzahl chronisch Kranker auch als Folge einer unverantwortlichen Grenzwertpolitik, die, anstatt den Schutz der Bevoelkerung vor den Kurz- und besonders Langzeitauswirkungen der Mobilfunkstrahlen zum Handlungsmassstab zu nehmen, sich dem Diktat einer laengst hinreichend als gefaehrlich erkannten Technologie unterwirft. Es ist fuer uns der Beginn einer sehr ernst zu nehmenden Entwicklung, durch welche die Gesundheit vieler Menschen bedroht wird.

Wir lassen uns nicht laenger vertroesten auf weitere, irreale Forschungsergebnisse, die erfahrungsgemaess oftmals von der Industrie beeinflusst werden, waehrend beweiskraeftige Untersuchungen ignoriert werden. Wir halten es fuer dringend erforderlich, jetzt zu handeln! Als Arzte sind wir vor allem Anwaelte unserer Patienten. Im Interesse aller Betroffener, deren Grundrecht auf Leben und koerperliche Unversehrtheit derzeit aufs Spiel gesetzt werden, appellieren wir an die Verantwortlichen in Politik und Gesundheitswesen. Unterstuetzen Sie mit Ihrem ganzen Einfluss unsere Forderungen:

· neue gesundheitsvertraegliche Kommunikationstechniken mit interessenunabhaengiger Abwaegung der Risiken speziell vor deren Einfuehrung und als Sofortmassnahmen und Uebergangsregelung
· Massive Reduzierung der Grenzwerte, Sendeleistungen und Funkbelastungen auf ein biologisch vertretbares Mass speziell in Schlaf- und Regenerationsbereichen
· Kein weiterer Ausbau der Mobilfunktechnologie, damit die Strahlungsbelastung nicht noch um ein Vielfaches zunimmt
· Mitspracherecht der Bevoelkerung und der Gemeinden bei der Standortplanung der Antennen, was fuer eine Demokratie selbstverstaendlich sein sollte
· Aufklaerung der Bevoelkerung und speziell der Handynutzer ueber die Gesundheitsrisiken elektromagnetischer Felder und somit bewussterer Umgang, Handyverbot fuer Kinder und Nutzungseinschraenkung fuer Jugendliche
· Verbot der Handy-Benutzung und DECT - Telefone in Kindergaerten, Schulen, Krankenhaeusern, Altenheimen, Veranstaltungsstaetten, oeffentlichen Gebaeuden und Verkehrsmitteln analog dem Rauchverbot
· Handy- und Mobilfunkfreie Zonen analog autofreien Bereichen
· Ueberarbeitung des DECT - Standards fuer Schnurlos-Telefone mit dem Ziel, die Strahlungsintensitaet zu reduzieren und auf die tatsaechliche Nutzungszeit zu begrenzen sowie die biologisch kritische Pulsung zu vermeiden
· Industrie unabhaengige Forschung endlich unter Einbeziehung der reichlich vorhandenen kritischen Forschungsergebnisse und unserer aerztlichen Beobachtungen.

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Erklärung der Initiatoren des Freiburger Appells


Die Initiatoren des Freiburger Appells vom 09.10.2002 verabschiedeten auf der IGUMED- Tagung vom 24./25.Oktober 2003 folgende Erklärung:
1. Der Freiburger Appell vom Oktober 2002 hat mit bundesweit 40.000 Unterschriften, davon 1.200 Ärzten weltweite Resonanz gefunden. Viele weitere Berufsruppen wie Psychologen, Psychotherapeuten, Heilpraktiker und Therapeuten aus dem Gesundheitswesen sowie Naturwissenschaftler haben ihre Unterstützung bekundet.

2. Die Mobilfunktechnik (Handy, Basisstationen, DECT-Telefone) wurde ohne Gesundheitsverträglichkeitsprüfung flächendeckend eingeführt. Die Beweise für die Risiken dieser Technik für eine wachsende Zahl von Betroffenen nehmen in erdrückendem Maße zu (siehe Leukämiefälle in Spanien 2002, schwedische Studie von 2002 über Hirntumoren, aktuell REFLEX-Studie zu Zellschäden, TNO-Studie über kognitive Effekte insbesondere durch UMTS-Frequenzen!). In einschlägigen Studien zeigte sich eine bisher nicht bekannte beunruhigende Verkürzung der sogenannten Latenzzeit bis zum Auftreten eines Tumors nach Expositionsbeginn.

3. Eine Reaktion der Politiker und der Entscheidungsträger im Gesundheitswesen ist ausgeblieben. Der Ausbau der Mobilfunktechnologie wird ungebremst fortgesetzt, letzte Sendelücken in der GSM-Technik werden geschlossen, UMTS-Sender werden überall in den Städten und Gemeinden bereits installiert. In Schulen, Universitäten, Flughäfen u.a. wird mit W-LAN ein kabelloser Internetzugang ermöglicht. Die enge Verflechtung von Politik und wirtschaftlichen Interessen führt dazu, dass der Schutz der Gesundheit, die das höchste Gut eines Volkes darstellt, missachtet wird. Besonders verwerflich ist, dass Kindern und Jugendlichen über die Werbung zum Kauf regelrecht verführt werden, obgleich gesundheitlichen Gefahren drohen.

4. Wir appellieren an Politiker, Wissenschaftler und Verantwortlichen des Gesundheitswesens, dem Schutz von Leben und Gesundheit von uns allen wieder den gebührenden grundgesetzlich garantierten Wert einzuräumen und sofort zu handeln!! Wir erneuern nachdrücklich unsere Forderungen vom Oktober 2002: ?- Neue gesundheitsverträgliche Kommunikationstechniken mit interessenunabhängiger Abwägung der Risiken speziell vor deren Einführung und als Sofortmassnahmen und Übergangsregelung.

??- Massive Reduzierung der Grenzwerte, Sendeleistungen und Funkbelastungen auf ein biologisch vertretbares Maß speziell in Schlaf- und Regenerationsbereichen - Kein weiterer Ausbau der Mobilfunktechnologie ( Moratorium ! Strahlungsbelastung nicht noch um ein?), damit die Vielfaches zunimmt.??

- Mitspracherecht der Bevölkerung und der Gemeinden bei der Standortplanung der Sendeanlagen, was für eine Demokratie selbstverständlich sein sollte.

- Aufklärung der Bevölkerung und speziell der Handynutzer über Gesundheitsrisiken elektromagnetischer Felder.?die - Förderung eines bewussten Umgangs mit Mobilfunk. Handyverbot für Kinder und Nutzungseinschränkung für Jugendliche.

- Verbot der Handy-Benutzung und DECT - Telefone in Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern, Altenheimen, Veranstaltungsstätten, öffentlichen Gebäuden und Verkehrsmitteln.

- Handy- und mobilfunkfreie Zonen analog autofreien ??Bereichen ??

- Überarbeitung des DECT - Standards für Schnurlos-Telefone mit dem Ziel, die Strahlungsintensität zu reduzieren und auf die tatsächliche Nutzungszeit zu begrenzen sowie die biologisch kritische Pulsung zu vermeiden.
- Industrie-unabhängige Forschung mit Einbeziehung der reichlich vorhandenen kritischen Forschungsergebnisse und unserer ärztlichen Beobachtungen




IGUMED e.V. Fedelhören 88, 28203 Bremen, Tel. 0421/4984251, FAX 0421/4984252, www.igumed.de , igumed@gmx.de ================================================================================



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